Nun komm, der Heiden Heiland. Mit diesen Worten beginnt ein Adventslied von Martin Luther. Advent ist doch vorbei? Ja, aber dies geht mir seither nicht mehr aus dem Kopf: Der Heiden Heiland. Nicht ein katholischer, ein evangelischer, ein baptistischer, ein charismatischer Heiland, nein, der Heiden Heiland.
Ein weiterer Text, den ich Weihnachten hörte: Nachdem vorzeiten Gott manchmal und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. (Hebräer 1, 1-2)
Dieses Reden Gottes war den Hebräern vertraut. Auch ich habe bereits im Elternhaus oder dem Kindergottesdienst davon gehört. Bin mit Abraham aufgebrochen, habe mit Mose gezweifelt und bin mit den Israeliten durch die Wüste gezogen. Habe dort und später oft fein unterschieden zwischen Christ und Heide.
Heute lebt man in Mitteleuropa, vor allem im Nordosten Deutschlands mehr als jemals zuvor in einer Umgebung, die zu einem großen Teil von den Erfahrungen der alten Mütter und Väter nichts mehr gehört hat. Sie schlichtweg nicht kennt, keinen Bezug dazu hat und sich auch nicht mehr mit Gott auseinandersetzt. Moderne Heiden, die die Botschaft vom Heiland ebenfalls nicht kennen, aber brauchen.
Nun steht vor mir dieses neue Jahr 2022, über dem die Jahreslosung steht:
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen (Johannes 16,37)
Das klingt gut. Schwer fällt es mir mit Ablehnung umzugehen. Die ich immer wieder erlebt habe. Dies hier klingt wie eine Einladung. Wie eine Tür, die offen steht.
Das klingt nicht nur so. Das ist auch so. Und das Schöne: diese Einladung gilt allen. Ohne Ausnahme. Jeder, aber auch wirklich jeder darf sich eingeladen fühlen.
Ich will daran mitarbeiten, dass diese Einladung auch alle die erreicht, die sie hören sollten, weil es für ihr Leben gut ist.
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