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Auf Leben und Tod

Es geht um Leben und Tod. So begründeten Politiker den Shutdown. Das Leben kam Mitte März auch in Deutschland zum Stillstand. Corona. Eine Ausnahmesituation, die vielen, vielleicht auch Dir, Angst macht.

Aber geht es nicht immer um Leben und Tod? Eins ist sicher – die Rente? Das Amen in der Kirche, wie man so sagt? Nein – der Tod ist die einzige Sicherheit im Leben.

Er ist unausweichlich. Früher gehörte der Tod zum Leben dazu, ganz selbstverständlich. Heute verbannen wir den Tod. Verdrängen ihn. Bekämpfen ihn. Er macht uns Angst. Warum eigentlich?

In der Bibel – in Psalm 90 – steht ein Satz, der ziemlich abgeklärt klingt:

Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. (Psalm 90, 10) Und dann, an Gott gerichtet: Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Psalm 90, 12)

Wir sind gerade in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten. Karfreitag starb Jesus am Kreuz. Am Ostermorgen war sein Grab leer. Er ist auferstanden, glauben wir Christen. Und etliche von seinen engsten Freunden haben ihn gesehen. Pfingsten dann war die Angst weg. Petrus, der etwas vorlaute, aber sonst sicher wortkarge Fischer, der sich wie alle anderen schließlich nach dem Tod Jesu ängstlich versteckt hatte, predigte nun plötzlich den tausenden Menschen, die in Jerusalem zu einem jüdischen Fest zusammen gekommen waren, die Auferstehung von Jesus. Ohne Angst.

Selbst unabhängige Quellen, nämlich die Geschichtsschreiber der römischen Besatzungsmacht damals bestätigen drei Fakten:

1. Den Tod von Jesus am Kreuz.

2. Das Grab war plötzlich leer.

Und  3. Diejenigen, die sich Christen nannten, hatten überhaupt keine Angst mehr. Keine Angst vor der römischen Besatzungsmacht, keine Angst vor dem Tod.

Das war völlig neu in einer Gesellschaft, die für alles ihre Götter hatte, weil sie vor allem Angst hatte und die sich hinter ihrer Macht und ihren Waffen versteckte.

Diese erstaunliche Wandlung lässt nur einen Schluss zu: Die ersten Christen waren tatsächlich dem auferstandenen Jesus begegnet. Hatten endlich begriffen, dass er für sie in den Tod gegangen war – aus Liebe.

So berichtet es auch die Bibel über Stephanus, der als erster Märtyrer der Christen gesteinigt wurde. Er ging völlig furchtlos in den Tod, hielt an seiner Botschaft fest. Und sah, während er starb, die Herrlichkeit Gottes und Jesu im Himmel.

Aus Liebe. Das ist das Schlüsselwort. Die Liebe von Jesus zu uns hat dem Tod die Macht genommen. Die Liebe von Jesus nimmt uns die Angst. Die Angst vor Tod und Teufel. Vor Corona.

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Römer 8,38f.)

Das sagt der Apostel Paulus, der die ersten Christen verfolgt hatte, auch bei der Steinigung von Stephanus dabei war. Und der dann Jesus persönlich begegnete, wodurch sich sein Leben radikal änderte.

 

Das ist vielleicht schwer zu verstehen. Noch schwerer anzunehmen.

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