Ich fall heute mal mit der Tür ins Haus – oder wo Du sonst gerade diesen Blog liest. Ich frag mal direkt: Was erwartest Du von einem christlichen Blog? Doch wohl, dass ich von Gott und seinem Sohn Jesus spreche, oder?
Noch eine direkte Frage – wenn Du bis jetzt dran geblieben bist: Wie stellst Du Dir Gott vor? Hast Du überhaupt eine bestimmte Vorstellung?
Also nicht abschalten, ich will heute darüber nachdenken, wie wir uns Gott vorstellen können. Manchmal haben wir ja eine ganz bestimmte, aber enge Vorstellung.
Schon der Prophet Jesaja hatte aber offenbar eine ganz breite Vorstellung von Gott, wie wir in der Bibel nachlesen können. Ich lese aus Jesaja 57,15:
So spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.
Erhaben, heilig, Geist -Worte, die wir heute kaum mehr benutzen. Aber trotzdem - das ist ein Bild, mit dem viele Menschen leben können: Der liebe Gott - ok, er ist auch erhaben und heilig - wohnt weit weg, in der Höhe und im Heiligtum, eingesperrt im Tempel. Wir lassen den lieben Gott einen guten Mann sein, fern von allem, was uns im Leben bewegt…
Was hier in dieser Bibelstelle stört: Jesaja sagt: Gott wohnt auch gleichzeitig bei dem, der zerschlagenen Geistes ist.
Zwei völlig verschiedene Bilder in einer Bibelstelle, schauen wir uns das mal genauer an.
1.
Das erste Bild: Gott, der Erhabene, der Heilige: Jesaja, der Prophet, hatte bei seiner Berufung eine Vision gehabt: Jesaja 6,1ff. Eins der gewaltigen Bilder Gottes in der Bibel, die versuchen das
Heilige, das Gewaltige Gottes in Worte zu fassen:
In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel. Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel:
Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind
seiner Ehre voll! Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens und das Haus ward voll Rauch.
Gott sitzt auf dem Thron, nur sein Saum füllt schon den Tempel, Serafim fliegen um ihn herum. Das sind Engel, aber keine Engel, wie wir sie aus Kirchen kennen, pausbäckige kleine
Gesichter mit Flügeln, die so niedlich aussehen wie meine Enkelin im Krippenspiel... Nein, das sind feurige Wesen mit 6 Flügeln, selbst ganz erschreckend aussehend. Und diese schon so
ungeheuerlichen Wesen rufen nicht zum Herrn, sondern einander zu, als wenn sie sich selbst fürchten: Heilig, heilig, heilig! Und der Tempel, der so massiv gebaut ist, kommt ins Wanken: die
Schwellen beben!
Jesaja schildert Gott als die Majestät, die es zu ehren gilt. Gott, dem Herrn und seinem Sohn Jesus gehört alle Ehre, Anbetung und Lobpreis.
Wie denkst du darüber? Macht dir das Bild vom allmächtigen Gott Angst? Die brauchst Du nicht haben. Unser Text vom Anfang endet nicht mit dem gewaltigen und fürchterlichen Gott.
2.
Zweites Bild: Gott wohnt nämlich auch bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben -nämlich die Gebeugten und Zerschlagenen. Gott sitzt nicht nur oben auf dem Thron,
sondern auch unten bei uns! Der zweite Teil des Verses gilt also uns. Unsere Welt ist voller Unheil. Jeder von uns kennt Zeiten in seinem Leben oder ist mittendrin, in denen man gebeugt
herumläuft, in denen man zerschlagen ist.
Ich finde die Jüdische Bibel – unser Altes Testament – so spannend, weil sie erstens wie unser Vers zeigt, dass Gott so groß und allmächtig ist und – zweitens – so viele Beispiele aus dem Leben
von Menschen zeigt, die gebeugt und zerschlagen sind.
Und zeigt, dass diese Menschen geheilt werden. Noch mehr ist das in den Geschichten des Neuen Testamentes der Fall. Der Sohn Gottes Jesus wird auch der Heiland genannt. Er will heilen. Dazu gibt
es viele Berichte in der Bibel. Oft wird Jesus als Arzt gezeigt, der Menschen heilt.
Jesus ist Hausarzt. Er heilt kleine Wunden. Manchmal reicht es schon, ihn zu berühren, nur den Saum des Gewandes.
Jesus ist Psychologe. Er hört der Samariterin am Brunnen aufmerksam zu und bringt sie mit seinen Fragen langsam dazu, ihr Problem zu erkennen.
Jesus ist Herzspezialist. Er heilt unser steinernes Herz und macht ein ganz neues weiches Herz mit seiner Barmherzigkeit.
Jesus ist Augenarzt. Er heilt unsere Augen, damit wir ihn und die Mitmenschen sehen können.
Jesus ist Ohrenarzt. Er heilt unsere Ohren, damit wir sein Wort hören.
Jesus ist Lungenarzt. Er gibt uns Luft zum Atmen.
Jesus ist jedes Mittel recht, er ist wie eine Polyklinik, er ist Spezialist für alles.
Ich kann Dir nur empfehlen, lies diese Geschichten in der Bibel nach. Das kann grundsätzlich heilsam sein. Und für alles andere empfehle ich Dir: höre auch auf Deinen Arzt oder Apotheker!
Jesus kann auch durch sie heilen.
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