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Nebel

Ich bin ein Nebelfan. Ich gehe gerne im Nebel spazieren. Letztens war es soweit: Ich wachte auf, sah aus dem Fenster und sah – nichts. Schnell war ich angezogen und lief nach draußen.

Nebel fasziniert mich. Man kann nicht weit sehen, alles sieht so anders aus, die Geräusche sind anders. Überhaupt – man hört viel mehr Details, weil man nicht so viel sieht.

Es war ein wunderbarer Spaziergang, ich fotografierte - auch die Fotos wirken ganz anders als bei Sonnenschein.

Zuhause stolperte ich über eine Bibelstelle:

Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen - und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. (Jakobus 4,13-14)

Das schreibt Jakobus in seinem Brief, der fast am Ende der Bibel zu finden ist, als Warnung vor zu viel Selbstsicherheit.

Zur Zeit ist es ja auch so ein Ding mit den Sicherheiten: wir wissen nicht, ob und wie Corona zu Ende sein wird, wie lange wir auf einen Impfstoff warten müssen, wie lange die Einschränkungen notwendig sind.

Und unser Leben, dass wir doch immer so im Griff haben, haben wir das wirklich im Griff? Ich habe ja auch ständig etwas vor und hatte lange damit große Probleme, wenn es nicht klappte, was ich mir vorgenommen hatte. Jetzt sehe ich das ab und zu schon mal ein bisschen lockerer.

Dennoch ganz schön provozierend, dieser Satz, den Jakobus dort schreibt:

Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet.

Aber, wenn ich es recht bedenke, hat Jakobus doch recht. Im Vergleich zu Gott, unserem Schöpfer, der vor Jahrmillionen die Erde schuf, sind wir doch tatsächlich ein Rauch, der schnell vergeht. Was bleibt denn von uns. Spätestens nach zwei Generationen ist man vergessen.

Dieser Gedanke kann einem Angst machen, so wie manche bei Nebel nicht an schöne Fotos, sondern eher an ein gruseliges Moor in England denken, in dem es gluckst und schreckliche Dinge passieren.

Wenn Du zu diesen gehörst, möchte ich Dir sagen: Dieser Gott hat seinen Sohn Jesus geschickt, damit wir keine Angst zu haben brauchen. Er vergisst uns nicht, wenn wir uns ihm anvertrauen. Das ist meine Hoffnung. Auch wenn ich – wie im Nebel – nicht erkennen kann, was genau sein wird.

Es wird so sein.

Und es wird gut sein.

 

 

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