Uns wird zur Zeit viel zugemutet. Maske tragen, Abstand halten, Kontakte beschränken, schon wieder Reisebeschränkungen…
In meinen letzten beiden Blogs erzählte ich von Zumutungen des Alten und Neuen Testamentes.
Und ist es nicht geradezu aberwitzig, was Gott seinem Sohn Jesus zumutet? Dieser weiß von Anfang an, dass er nicht alt werden wird. Dass er gefoltert am Kreuz enden wird.
Bis dahin führt er statt des ruhigen Lebens eines Zimmermanns in einem galiläischen Dorf ein unbequemes, unstetes Leben als Wanderprediger in der staubigen Gegend Galiläas.
Er selbst klagt einmal über diese Zumutung:
Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege. (Matthäus 8,20).
Seinen Jüngern versucht er zu erklären, was ihm bevorsteht, aber sie wollen es bis zum Schluss nicht wahrhaben:
Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen und werden ihn den Heiden überantworten, damit sie ihn verspotten und geißeln und kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen. (Matthäus 20, 18-19)
Nur kurz vor dem Tod scheinen Jesus kurzzeitig Zweifel zu kommen, packt ihn die Angst:
Lass diesen Kelch an mir vorbeigehen! schreit er Gott, seinem Vater zu – um dann doch gleich wieder zu sagen: Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. (Matthäus 26, 39)
Was folgt, sind - wie er es schon vorher wusste - eine willkürliche Verhaftung, eine populistische Verurteilung und ein unwürdiger Foltertod am Kreuz.
Die Deutung dieser Geschehnisse als eine Botschaft vom Sohn Gottes, der am Kreuz für uns starb, ist genauso eine Zumutung. Sie ist es heute, wie sie es für Jesu Zeitgenossen war.
Mit der Botschaft vom Kreuz ist es nämlich so: In den Augen derer, die verloren gehen, ist sie etwas völlig Unsinniges; für uns aber, die wir gerettet werden, ist sie der Inbegriff von Gottes Kraft schreibt Paulus den Christen in Korinth in seinem 1. Brief an die Korinther 1, 18 einige Jahrzehnte nach diesem Ereignis und daran hat sich auch heute nichts geändert.
Es ist und bleibt eine Zumutung.
Zumutung. Schauen wir uns das Wort mal ganz genau an. Da steckt das Wort Mut drin.
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! (Johannes 14,1) sagt Jesus seinen Zuhörern und er sagt es auch uns.
Die Bibel ist voll mit den Aufforderungen Gottes und Jesu: Fürchtet euch nicht! Scheinbar haben wir ängstlichen Menschen dies nötig.
Wir neigen dazu, das Zukünftige negativ zu sehen. Veränderungen negativ zu sehen.
Deshalb der göttliche Zuspruch Fürchte dich nicht! . Er gibt eine andere Blickrichtung. Er gibt Mut.
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht (Matthäus 11,30) sagt Jesus.
Und er will uns in seiner Liebe Heim tragen. In die Ewigkeit, wo er Wohnungen für uns vorbereitet hat.
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Römer 8,38-39) bekennt Paulus, der Jesus verfolgte, bis Jesus selbst sich ihm in den Weg stellte.
Eine Begegnung mit diesem mächtigen Jesus stellt unser Leben wirklich auf den Kopf.
Was wir brauchen: Das Vertrauen, dass Jesus uns in allen Zumutungen und Herausforderungen, vor die wir gestellt werden (von Gott und den Menschen) nahe sein möchte und das Beste für uns will.
Wenn du diesen Weg mit Jesus einschlägst, das kann ich rückblickend auf mein Leben sagen, wirst du feststellen, dass sich dieses Leben lohnt.
Ich wünsche dir, dass diese Botschaft keine Zumutung für dich ist. Sondern eine Herausforderung.
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