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Umwege führen zum Ziel

Unser Urlaub liegt schon hinter uns. Eine Woche lang sind meine Frau und ich an der Nordsee die Deiche entlang geradelt.

Vom Hafen der Insel konnte man genau den Hafen auf dem Festland erkennen. Gar nicht so weit weg übers Wasser.

Aber was machten die Fährschiffe? Sie fuhren nicht etwa die gerade, kürzeste Linie. Die ja auch die sparsamste wäre. Nein, von der Insel aus betrachtet, fuhren sie im Hafen los, bogen nach rechts ab, fuhren ein bisschen parallel zu Küste, dann etwas weiter raus. Dann gab es einen starken Linksschwenk, um von der Insel gesehen wieder parallel und dann langsam in Richtung des Festlandhafens zu fahren.

Das Rätsel dieser Zickzacklinie löste sich am nächsten Tag: Da war nämlich Ebbe – und die Nordsee weg. In Richtung Festlandhafen war statt Wasser nun eine große sandige Fläche, auf der sich Seehunde aalten und auf der man kilometerweit hätte laufen können. Zwischen den Sandflächen war ein Priel, in dem sich bei genauerem Betrachten die Fahrrinne für die Schiffe mit grünen und roten Bojen befand.

Ist das nicht auch in unserem Leben so? Man hat ein Ziel vor Augen, aber dann gibt es Umwege. Die stören uns. Wir Menschen denken meist linear und geradeaus. Aber dann kommt etwas dazwischen.

Könnt Ihr euch noch an die optimistischen Wirtschaftsprognosen von Anfang des Jahres erinnern? Nein, ist auch egal, denn dann kam Corona. Wohin wolltet Ihr dieses Jahr eigentlich in den Urlaub fahren? Eben. Ich habe mal ein Haus gebaut. Dann kam das Leben dazwischen – wie man so sagt – und als das Haus fertig war, war meine Ehe kaputt.

Das Leben ist nicht geradlinig. Es hat Umwege. Wenn wir die nicht gehen würden, würden wir irgendwann auf der Sandbank festsitzen.

Gut ist es auf jeden Fall, seine Fahrt einem erfahrenen Kapitän anzuvertrauen. Der das Wissen hat, der die Bojen deuten kann, im Nebel auch das Radarbild lesen kann und heute vermutlich auf das GPS vertraut.

Am besten ist es, wenn man Jesus in seinem Leben erfahren hat. Ihm vertrauen kann. Denn er kennt nicht nur die Fahrtrinne, sondern er hat auch das Ziel geschaffen.

Ich halte es da wie der Apostel Paulus, der zwar seine Unzulänglichkeiten kannte, aber genau wusste, dass er mit Jesu Hilfe durch alle Umwege sicher zum Ziel seines Lebens geleitet werden würde.

Das was Paulus in seinem Brief an die Philipper formuliert hat, möchte ich euch daher heute für den Tag mitgeben:

Meine Geschwister, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ (Philipper 3,13-14)

Ich wünsche Dir einen gesegneten Tag. 

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