So lautet der Titel eines Buches. Der doppeldeutig ist. Es geht aber gar nicht ums Alter, sondern um die Jünger Jesu, ie Nachfolger Jesu.
Das betrifft zunächst die von uns, die wir schon mehr oder wenig lange mit Jesus gehen, aber das betrifft auch dich, der du am Anfang stehst oder zufällig in diesen Podcast geraten bist. Wobei ich dir rate, dass nicht als Zufall zu sehen.
Blicken wir zurück. In die Zeit der Bibel, als die Jünger mit Jesus unterwegs waren, und in die Wochen der Corona-Krise.
Die Jünger hatten eine tolle Zeit mit Jesus. Drei Jahre lang brauchten sie sich um nichts kümmern, konnten interessante Gegenden durchstreifen, nette Menschen kennenlernen und jeden Tag mit Jesus zusammensein, mit ihm diskutieren und einfach seinen Worten lauschen. Er hatte viel zu sagen - sie lernten viel. Als Höhepunkt das Abendmahl mit Jesus an Gründonnerstag. Paradiesische Zeiten, aber sie hörten Jesus nicht ganz genau zu. Er gab ihnen zu verstehen, dass diese Zeit bald zu Ende sei. Zu Ende sein muss.
Uns ging es in den letzten Jahren doch gut. Deutschland wirtschaftlich auf der Höhe, der Wohlstand war noch nie so groß, die Welt beneidet unser Land um seine Freiheiten. Und doch gab es mahnende Stimmen. Vor einer Klimakatastrophe, vor gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten.
Dann der Schock. Jesus wird verhaftet. Gefoltert. Ans Kreuz geschlagen. Karfreitag. Die Jünger zerstreuen sich verängstigt in alle Richtungen.
Mitte März steht hier bei uns von einem Tag auf den anderen alles still. Die meisten Menschen haben so etwas noch nie erlebt. Schulen und Kitas zu, Geschäfte geschlossen, die Straßen verwaist. Ein Virus bedroht alles, was wir bisher kannten. Verstörende Bilder in den Medien. Aus Bergamo in Italien. New York. Viele haben Angst.
Ein Wechselbad der Gefühle. Auch bei uns steigende Fallzahlen, doch unsere Uckermark bleibt weitgehend verschont.
Das Grab ist leer am Ostermorgen. Verwirrung bei den Frauen, die Jesu Leichnam einölen wollen. Das letzte, was sie tun können.
Und dann taucht Jesus plötzlich bei den Jüngern auf. Die können es erst gar nicht glauben. Obwohl er ihnen doch vorher alles erklärt hat. Dann ist Jesus plötzlich wieder verschwunden. Und was machen die Jünger? Rennen sie nun los und erzählen davon? Nein – sie beschließen, wieder in ihren Alltag zurückzugehen. In ihren alten Beruf als Fischer.
Das können wir gut nachvollziehen. Wir haben so eine Sehnsucht nach dem Alltag, wie er früher war. Kontakte, Einkaufen ohne Mundschutz, einfach sich mit Freunden treffen ohne auf Abstand zu achten. Gottesdienste mit Gesang und ohne Anmeldelisten.
Und in dem Alltag als Fischer taucht Jesus plötzlich auf. Gibt den erfahrenen Berufsfischern mit Erfolg Ratschläge – und frühstückt mit ihnen.
Und eine Frage bewegt ihn besonders – gestellt an Petrus, der so großmäulig behauptet hatte, er würde Jesus nie verleugnen: „Hast du mich lieb“ fragt er ihn. Einmal, noch einmal.
Die wichtigste Frage überhaupt.
Und nun Himmelfahrt. Jesus verschwindet zum letzten Mal. Aber dieses Mal ist es anders. Vor Pfingsten ist es anders. Denn nun warten die Jünger auf das Geschenk, das Jesus ihnen versprochen hat. Den Heiligen Geist, durch den sie immer mit Jesus verbunden sind. Und der Pfingsten zu ihnen kommt und sie zu anderen Menschen macht, als sie vorher waren. Durch diese Verbindung werden sie mutig, können die Menschen um sich herum verstehen. Und ihnen unerschrocken von Jesus erzählen.
Nach der Krise kommen wieder Schritte in Richtung Normalität.
Denken wir als Christen bei Normalität daran, dass es normal sein sollte, mit dem Geschenk des Heiligen Geistes zu leben? Unerschrocken und mutig von Jesus zu erzählen?
Gehört es zur Normalität, dass du dich von Jesus fragen lässt: „Hast du mich lieb?“
Jünger wird man unterwegs. Hier und heute. Das volle Lernprogramm, dass Jesus für seine Jünger bereit hatte, hält er auch für uns bereit! Bist du bereit?
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